Oeverlanden Hollands Diep

Vaar van Moerdijk naar Strijensas

Mit der Fähre Lucretia geht es vom Hafen Moerdijk in Richtung Strijensas. Dort befindet sich das Naturschutzgebiet Oeverlanden am Hollands Diep. Unsere Reporterinnen Corianne und Natascha haben den Törn bereits gemacht und nehmen Sie mit auf Ihr Abenteuer.

Der Hafen von Moerdijk

Fischer mit ihren Netzen, ein dezenter Geruch von Fisch, Besucher auf den Bänken. Wie immer herrscht auch heute ein reges Treiben am Kai im Hafen von Moerdijk. Am Ende des Kais wartet bereits die Fähre Lucretia auf uns. Die Fähre wird uns auf dieser letzten Fahrt unserer dreitägigen Tour nach Strijensas bringen, wo wir die Oeverlanden am Hollands Diep erkunden werden. Und wir sind nicht die einzigen, die sich auf den Weg dorthin machen. Die Fähre ist bereits gut gefüllt. Jan, der Schiffsführer, winkt uns zu und ruft fröhlich, dass er auch noch einen Platz für uns hat.

Volle Fähre

Erleichtert steigen wir an Bord. Dann geht es auch schon wieder los. Diesmal segeln wir nicht bei Windstärke fünf, sondern bei herrlichem sommerlichem Sonnenschein und 24 Grad. Perfektes Segelwetter! Doch Skipper Jan segelt auch bei Sturm und ist kein großer Freund von Wetterberichten. „Wenn im Wetterbericht wieder Code Gelb angekündigt wird, kommen kaum Fahrgäste“, erzählt er. „Aber nicht selten liegen sie falsch! Bis heute war die ganze Saison tolles Wetter. Wenn Sturm angekündigt wird, kommen nur die Fans von rauem Wetter, um die wilde „See“ zu filmen.“

Richtung Strijensas

Wir verlassen den Hafen und heute das Boot dümpelt auf dem ruhigen Wasser des Hollands Diep dahin. Die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten. Auch dieses Mal passieren wir die großen Pötte. Jan wurde auf einem Schiff geboren und ist dort auch aufgewachsen. Daher weiß er wie niemand sonst, wie er das Schiff durch die Wellen navigieren muss. Während er sein 50 Jahre altes Boot durch das Wasser gleiten lässt, hören wir gebannt seinen schönsten Geschichten zu.

„Seht ihr die rote Boje da vorne, kurz vor Strijensas?“ fragt Jan. "Vor achtzig Jahren ist hier ein Bomber abgestürzt und gesunken. Der englische Pilot kam dabei ums Leben. Vor Corona kam seine Familie jedes Jahr hierher, um ihm zu gedenken. Dann segeln wir gemeinsam zur Boje.“ Inzwischen haben wir bereits den Hafen von Strijensas erreicht und genießen die warmen Sonnenstrahlen.

Strijensas erkunden

Sobald Jan am Anleger festgemacht hat, verlassen zunächst die Passagiere das Bord, die mit ihrem Rad hierhin übergesetzt sind. Dann holt er die Freizeitkarte von Strijensas heraus und erklärt uns die Tour, auf der wir die Gegend erkunden können. Aber trotz Jans guten Ratschlägen und Erklärungen nehmen wir eine verkehrte Abzweigung. Nach einer kurzen Wanderung querfeldein, finden wir aber auf den richtigen Weg zurück. Wir setzen unseren Weg über den Laarzenpad, über Muscheln, Sand und kleine Brücken fort und betreten eine andere Welt.

„Was für eine tolle Landschaft“, sind wir uns einig. Und das direkt vor den Toren von Moerdijk. Diese Umgebung bietet viel Natur, Wasser und Abenteuer. Wir sehen Kanufahrer, Menschen auf SUP-Boards und begeisterte Wanderer. Wir selbst machen mittags eine Pause am Motte-Turm. Während wir unser mitgebrachtes Lunchpaket verzehren, genießen wir die Ruhe, die fliegenden Vögel, das Summen der Bienen und das laute Schnattern der Schwäne.

Auf dem Turm

Wir setzen unser Abenteuer fort und erklimmen den Turm. Als wir oben ankommen, um die Aussicht zu genießen, fliegt eine scheue Schwalbe davon. Das Gebiet der Oeverlanden Hollands Diep ist ein Süßwassergezeitengebiet. Trotzdem liegt der salzige Geruch von Meerwasser in der Luft. Die violetten und gelben Blumen sind traumhaft anzusehen und sind ein herrliches Fotomotiv. Natascha lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen und nach einem Schnellkurs in Fotografie machen sie sich an die Arbeit.

Wir lachen über die Kameraeinstellung. Zu viel Sonne, Haare im Gesicht, unscharfe Bilder - ganz so leicht ist es nicht, das perfekte Foto zu schießen. Aber letztlich kann sich das Ergebnis sehen lassen. Wir genießen noch eine Weile die schöne Natur um uns herum und gehen dann zurück zur Anlegestelle. Dort sehen wir bereits Jan, der mit der Fähre aus Moerdijk auf dem Weg zum Anleger ist. An Bord warten wir noch eine halbe Stunde, bevor es auf den Rückweg geht. Aber dank Jan und seinen Geschichten vergeht die Zeit wie im Flug.

Prinz Johan Willem Friso

Während wir warten, greift Jan in einen Schrank und zieht ein altes Foto hervor. Dann beginnt er zu erzählen. „Auf dem Foto, das ist Prinz Johan Willem Friso. Er ertrank 1711, als er von Moerdijk aus das Hollands Diep überquerte, genau wie wir. Kurz bevor er Strijensas erreichte, ließ eine plötzliche Windböe sein Boot kentern. Alle Passiere fielen ins Wasser. Der Prinz versuchte, sich festzuhalten, bis eine große Welle ihn davonspülte. Der junge Prinz und sein Diener kamen bei dem Unglück ums Leben, die anderen Passagiere konnten gerettet werden.“ Jan ist ein sehr guter Erzähler.

Pünktlich um 14:00 Uhr steuert Jan seine Lucretia wieder aus dem Hafen von Strijensas. Und die Sonne zieht sich mehr und mehr hinter dichter werdenden Wolken zurück. Zum Glück ist das Wasser ruhig, allerdings nur, bis wir im Fahrwasser eines großen Frachters hin- und hergeworfen werden. Jan lässt sich davon nicht beirren und wir setzen die Fahrt unbeeindruckt fort. Kurz vor halb zwei legen wir im Hafen von Moerdijk an. Als wir wieder festes Land betreten, spüren wir, wie sehr unsere Beine noch zittern. Wir danken Jan für seine Fahrkünste, woraufhin er uns nur anlacht. Dann winken wir ihm zum Abschied.

Möchten Sie auch mitfahren?

In den Sommermonaten Juli und August verkehrt die Fähre Lucretia von Mittwoch bis Sonntag, anschließend bis Ende September nur an den Wochenenden. Die Fahrt ist auch mit einem Rollstuhl, Scooter oder mit dem Fahrrad möglich. In Stijensas spazieren Sie über kleine Brücken und Wege durch die Oeverlanden zur Zugbrücke, wo Sie Ihre Wanderung auf dem Wanderweg fortsetzen können. Zudem gibt es hier verschiedene Wander-, Reit- und Fahrradwege sowie Kanutouren. An Bord der Lucretia erhalten Sie eine Freizeitkarte, die Sie sicher durch die Umgebung führt.